Alaska In Winter – ‚Dance Party In The Balkans‘

Der Mann, den sie Beirut nannten, leistet Starthilfe…

Jeder, der die letzten beiden Jahre musikalisch nicht komplett verschlafen hat, sollte der Name Zach Condon ein Begriff sein; zumindest unter dem Synonym Beirut stellte er die Indie-Welt auf den Kopf.
Zwei entzückende Werke, eingesponnen in betrunkene Balkanmusik mit Trompeten und allem was dazugehört bis hin zur Hommage an die französische Kultur verpackt in erhebende Beerdigungsmusik, später, tut er sich mit dem befreundeten Brendan Bethancourt aus New Mexico zusammen, um dessen Projekt Alaska In Winter voranzutreiben. Auch Heather Trost von A Hawk And A Hacksaw lässt sich nicht lange bitten und eilt zur Hilfe.
Herausgekommen ist ein wunderbar verträumtes Popalbum charakterisiert durch Beirut-Musik mit schüchternen Beats. Der im Titel enthaltene Begriff „Dance Party“ täuscht etwas über den Inhalt der Platte hinweg, wenn überhaupt tanzen hier Feen und Elfen in einer Bilderbuchlichtung entstehend in der Phantasie des Hörers.
Ein schönes Stück Musik zum Zurücklehnen und Wegträumen, das ist Alaska In Winter allemal.

Anspielnummern: Lovely Lovely Love, Close Your Eyes – We Are Blind

sounds like: Beirut, Bright Eyes, Final Fantasy, Casiotone For The Painfully Alone

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These New Puritans – ‚Beat Pyramid‘

Sturm & Drang unter Strom!

Was mit elektrisierenden New Rave Bands wie den Klaxons, The Sunshine Underground oder Hadouken! in die Gänge kam, treiben diese junge Herren in Perfektion auf die Spitze. ‚Beat Pyramid‘ kracht wie ein gebrochenes Nasenbein, der Schreigesang von Jack Barnett wird durchkreuzt von treibenden Beats, der Bass von Thomas Hein durchsägt regelrecht das explodierende Schlagzeug von George Barnett. Dieses Debut sprengt jede ansatzweise vorhandene Songstruktur und erhoffte Ruhepause. Anfangs irritiert, stellt man jedoch mit der Entwicklung der Songs eine unglaubliche Energie und halsbrecherische Melodien fest. Und genau dann werden aus brutalen, musikalischen Kinnhaken tanzbeinjuckende Tanzflächenkracher, die leider schon nach 35 Minuten ihr Ende einläuten.
Dann fragt man sich nur, komplett verwundert mit zersaustem Haar : „Was war denn das jetzt?“, bevor man unumgänglich wieder die Play-Taste sucht.

Anspielnummern: Swords Of Truth, Elvisss, Numerology (aka Numbers)

sounds like: The Fall, Bloc Party, Klaxons

live: 13.4. @ Chelsea, 17.-20.07. @ Benicassim Festival

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