Zum 25jährigen Bestehen von Garish haben sich Freund:innen, Prominente, treue Wegbegleiter:innen und vormals stille Verehrer:innen allesamt zur Mission gemacht, tief in der Schatzkiste zu wühlen und die Songs der Band mit neuen Farben zu bemalen oder gemeinsam mit der Band höchstselbst gänzlich neu zu dekorieren: Ein Fest auf Vinyl. (VÖ 19.05.)
„Hände hoch ich kann dich leiden“ ist nicht wirklich eine Hommage, aber doch eine große Freundschafts- und Respektsbekundung mit Knicks – von großen und kleinen Gefährten auf einer langen Reise. Selbst oft unbedankte Wegbereiter und Inspiration für Großes, hat es für Garish seltsamerweise nie ganz für die allererste Reihe gereicht. Und doch lassen sich sehr viele Spuren des österreichischen „Popwunders“ der letzten Jahre immer wieder ins Burgenland der späten 90er zurückverfolgen; sorgt die Band verlässlich und immerzu bis heute für erinnerungsträchtige Konzertabende.
Darüber – und überhaupt über die letzten 25 Jahre – ließen sich wohl ganze, unterhaltsame Bücher füllen. Das Schönste zum Jubiläum ist aber, wie leichtfüßig eine illustre Gästeschar aufzuzeigen imstande ist, welch Vielseitigkeit in den vielen Kompositionen und Texten dieses Vierteljahrhunderts steckt: Für „Auf den Dächern“ haben Garish Amadeus-Preisträgerin Ina Regen und Schauspiel-Star Verena Altenberger ans Mikro gebeten. Zart, leise, schleichend beinahe, aber bis zum letzten Ton spannend, nimmt die Neuinterpretation den Hörer bzw. die Hörerin gefangen. Anna Buchegger – die sich vom unerwarteten Gewinn der größten österreichischen Casting-Show „Starmania“ längst emanzipiert hat und als Gesangspersönlichkeit Profil entwickelt – packt das heimatliche Hackbrett aus, um „Dann fass ich mir ein Herz“ einen völlig unerwarteten Charakterzug zu verleihen.
Thees Uhlmann, der deutsche Pop-Barde, seit Langem mit der Band durch den gemeinsamen Schlagzeuger Max Perner verbunden, treibt sein persönliches Lieblingsstück „Ganz Paris“ mit Tempo in neue Gefilde. Anna Mabo bohrt „Bring mich auf Ideen“ noch einmal ein Stockwerk tiefer. Die Strottern schließlich sinnieren gemeinsam mit Garish über die Mitmenschen mit viel zu engem Horizont im ganz neu entstandenen Stück „Dei Wöd is a Scheibm“. (erscheint am 14.04. als Single – hier als Video-Preview)
Die Strottern bei den Aufnahmen der Video Session im Beardy Mountain Studio in Pressbaum für die am 14.04. erscheinende neue Single „Dei Wöd is a Scheibm“ mit Garish.
Violetta Parisini, doppelfinger, Paul Plut mit einer im besten Sinne erdrückenden Version des Frühwerks „draussen fischt im eis“, Auf Pomali mit Austropop-Urvater Herbert Janata (Worried Men Skiffle Group), Cayes und Tanz Baby zählen allesamt zu den Protagonisten einer außergewöhnlichen Neubetrachtung eines viel zu oft unterschätzten Repertoires von lyrischer Größe und kompositorischer Zeitlosigkeit.
Der große Martin Blumenau schrieb – schon 2005! – über die Band folgende immergültige Zeilen:„Garish können machen was sie wollen, es wird immer alles funktionieren. Sie können spielen, covern, angehen, was sie wollen, sei es Folklore, Grindcore oder eine Oper. Sie haben erkannt, wie man sich in dieser Welt, der sie sich hingegeben haben, der Musik eben, bewegen muss. Sie können schwimmen, und zwar überall, auch auf See. Garish werden, wenn sie wollen, mit 88 Jahren als eine sinnvolle Variante des Buena Vista Social Club Österreichs auf der Bühne sitzen und heiser lächeln. Und dann das traurigste Liebeslied der Welt spielen; und danach eine unendlich riskante, selbstironische Version von„Junge Römer“. Und wir werden’s ihnen danken.“
Die LP ist hier vorzubestellen.Sie erscheint als Katalognummer 200 – passenderweise noch ein Jubiläum – beim Haus- und HoflabelInk Music, dessen pure Existenz nicht zuletzt selbst zum Gutteil ebenfalls auf das Schaffen der Band zurückzuführen ist.
P.S.: Zum Jubiläum erscheint außerdem eine Neuauflage der lange vergriffen gewesenen LP„Wenn dir das meine Liebe nicht beweist“in einer Remastered Edition. Das Album, im Original 2010 erschienen, beinhaltet bis heute gern gehörte und gespielte Titel wie „Eisenherz“, „Dann fass ich mir ein Herz“, „Spuk“ und „Unglück trägt den selben Namen“.