(c) Valerie Maltseva

Embrace Change – unter diesem Motto steht die am 21.09. erscheinende KAIKO EP „Passage / Detached“. Im Zuge der Arbeiten zur EP hat die Band ihr Blumenkleid abgelegt, klingt kantiger, dunkler und kälter, ohne dabei aber ihren unvergleichlichen Charme einzubüßen.

Die Band hat sich weiterentwickelt, im letzten Jahr auch Wachstumsschmerzen erlebt, sich gleichzeitig aber der Aufgabe gestellt, damit umzugehen, aus Veränderungen und Erkenntnissen zu lernen und in die Zukunft zu gehen – KAIKOs Musik ist noch immer Pop, allerdings mit einer raueren Haut, mehr E-Gitarre und Synthesizer ergeben einen elektronischeren Sound.

„Passage / Detached“ zeigt aber insbesondere auch textlich den Weg zu einer neuen Reflexionsebene seiner selbst, hat dabei Mut zur Wut und überführt Selbsthass in etwas Konstruktives, das sich in fünf Tracks zu einer ganz besonderen Einheit fügt. Einen ersten Vorgeschmack darauf hat die Band mit der Single „The Daze“ bereits veröffentlicht, einem Song, der sich auf eine Odyssee der Betäubung begibt, das Gesicht der Leere zeigt und sich gleichzeitig in Menschenmengen verliert – laut, verstummt, lächelnd und selbstzerstörerisch zugleich. Es sind Songs wie „The Hammer“, der versucht Watzlawicks Geschichte mit dem Hammer und die eigene Erfahrung mit jener zu vertonen.

„Wake Up In Your Arms“ hingegen ist ein vertontes Liebesgedicht, ein Sich-Öffnen, „Sore“ hingegen ist erfüllt von Selbsthass, und der Erkenntnis wie konstruktiv dieser sein kann, so wird der Song zu einem Tanz mit einer ganz besonderen Seite seiner selbst. „Tight Boots“ ist ein Aufruf, ehrlich und ernsthaft miteinander zu kommunizieren, den Elefanten im Raum beim Namen zu nennen und Barrieren niederzubrechen.

KAIKO werden nach vier Jahren und ihrer aktuell laufenden Tournee die Band in ihrer aktuellen Form ruhend stellen und der Musik in anderen Projekten treu bleiben.

Mira Lu Kovacs: "Please, Save Yourself" (CD)

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Produktbeschreibung
Label: Play Dead Records

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Trackliste

Seite A:

1. Hard To Watch

2. Shut The Fuck Up And Let Go

3. Save Yourself

4. Disappear

5. Hoffnung Angst Angst Hoffnung

6. Pain Train

7. I Care For You

8. Make It Stop

9. Fall Asleep Quickly

Nach zehn Alben und zahlreichen Kooperationen in elf Jahren hat sich bei Mira Lu Kovacs eine nie dagewesene Ruhe ausgebreitet. Die neun Nummern auf Please, Save Yourself sind das Ergebnis einer Selbstermächtigung und der Appell zu tun, was dir niemand abnehmen kann. Es ist der Durchbruch, der sich erst auftut, nachdem man eine unüberschaubar lange Zeit (z.B: zehn Jahre) an der eigenen Rettung gearbeitet hat.

Mira Lu Kovacs weiss um die politische Dimension individueller Erfahrung und ihre musikalische Übersetzung. Please, Save Yourself ist das Album, das in einem Zug durchläuft und in Dauerschleife gerät, eine schwebende Intervention, das Ziehen einer gesunden Linie, das Mantra, um die Kurve zu kratzen, und letztlich - trotz aller Schwierigkeiten - ein Katapult in die Love Zone.

So ausgecheckt Musik zu machen und dabei so eingängige Songs zu schreiben - Mira Lu Kovacs fabriziert verflucht schöne Musik und kennt die genaue Balance. Mit Manu Mayr am Bass und Günther Paultisch am Schlagzeug hat sie zwei hochsensible Musiker aus diametralen Ecken von Experimenteller Musik bis Synth Pop an der Seite. Kraft und Sogwirkung der Songs entstehen gerade aus der minimalistischen Dichte und ihrem ausgefuchsten Timing.

Manu Mayr hat Please, Save Yourself coproduziert. Kreiert haben die beiden einen High End Sound mit analogem, greifbaren, räumlichen Charakter - satt, immer warm, rund und sehr nahe. Jedes Detail ist gefinkelt gearbeitet. Auch wenn man nicht weiss, dass man es hört, hört man es: Wenn Mira Lu Kovacs eine 50 Jahre alte japanische E-Gitarre extra für den Verzerrer verwendet, weil keine andere so gut auf das Effektpedal anspringt. Wenn sie mit einem kleinen Gitarrenbogen die Stahlsaiten ihrer Wandergitarre streicht und einen orchestralen Klang erzeugt, den man zuerst in seiner Größe und musikalischen Intimität gar nicht einzuordnen weiss.

Letztlich will man nicht mehr aufhören, ihre nicht zu ernst zu nehmenden absolutistischen Aussagen lauthals falsch mitzusingen, eine Minute zehn Sekunden lang: "I care for you I don’t care for anybody else"

Text: Kristin Gruber

Mira Lu Kovacs: "Please, Save Yourself" (CD)

 

 

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