Im Jahr 2004 erschien glücklicherweise dann doch noch ein Album von Naked Lunch. „Songs for the Exhausted“ ist noch immer eines meiner Lieblingsalben. Nach frühen Erfolgen, einem Flop und der Wiederauferstehung vor drei Jahren, ist im Jänner ein sehr würdiger Nachfolger entstanden.

„This Atom Heart of Ours“ beginnt mit einer Orgel, Hintergrundgesang und den folgenden Zeilen:

„the bells they were ringing with a beautiful sound
a new day rising a way that we found
we’re old and settled but we still believe
if we don’t march together we die alone“

Und diese Feststellung zieht sich durch das ganze Album. Denn gleich der nächste Song, die Single „Military of the Heart“ ist eine Hymne an die Liebe. Aber nicht an eine verklärte, romantische sondern an die alltägliche, die wichtige Liebe:

„I love my son and I love my daughter
I love my girl and I love my friends“

Aber wer danach eine gute Laune Platte in Moll erwartet wird enttäuscht. Denn, dass diese Liebe auch weh tun kann, denn dort wo man das größte Glück erfahren kann, kann man auch am stärksten verletzt werden, wird im wahrscheinlich besten Song der Platte „Town full of Dogs“ festgestellt:

„I want it now I need it all
right before my head comes falling down
see my friend he’s born in a wishing well
now you find him lying at the gates of hell“

Ansonsten fällt es mir schwer Lieder herauszunehmen und als Besonders hinzustellen. Denn grundsätzlich ist jeder der zehn Songs es wert, auf Dauer-Repeat gehört zu werden.
Die Instrumentierung kann ich nicht benennen, da hier sehr viel zum Einsatz kommen zu scheint (natürlich neben Gitarre, Bass und Schlagzeug) um jedem Song seine eigene Atmospähre zu geben. Es fällt nämlich auf, dass man die Platte ruhig durchlaufen lassen kann aber nimmt man einzelne Songs raus, sind sie trotzdem auf eine wunderbare Art und Weise eigenständig.

Der Gesang von Oliver Welter kommt noch eine Spur gebrochener daher als auf dem Vorgänger und Herwig Zamernik (auch bekannt als Fuzzman) mutiert einmal zum Hintergrundchor und dann zur stimmlichen Endlosschleife. Stefan Deisenberger spielt das Schlagzeug an den Stellen, an denen es so und nicht anders gespielt werden muss.

Am Besten ordnet man „This Atom Heart of Ours“ gleich bei den Klassikern ein. Denn dieses Album wird einen lange begleiten, wenn man sich einmal drin verloren hat.

„and if everything falls down
there is one thing you should know
my arms will hold you in the end
you will forgive me in the end
my love will find you in the end“

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