Im September feiert das Wiener Musikhaus Ink Music seinen 20. Geburtstag und tut das mit stolzem Blick auf die Geschichte – und nicht, ohne dabei auch die Weichen für die Zukunft neu zu stellen. Dafür verabschiedet man sich schrittweise von der traditionsreichen Live-Sparte und bündelt die Kräfte im erfolgreich gewachsenen Label- und Verlagswesen und einem verstärkten Serviceangebot in diesen Bereichen.

 

Statement von Hannes Tschürtz, Geschäftsführer Ink Music: 

„Ink Music wurde 2001 als Label gegründet, und schon vor der Stunde Null gehörte es wie selbstverständlich dazu, den betreuten Acts auch Konzerte im In- und Ausland zu vermitteln. Das ist seither gut 5000 Mal passiert – von Mexiko bis Korea, vom Gemeindekeller bis zur Festivalbühne. Mit September 2021 endet diese Ära – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. 

Es gäbe – anders, als viele wohl vermuten würden – keinen zwingenden ökonomischen Grund, diesen Schritt zu setzen. Aber es gibt auch nichts schönzureden: Die Pandemie hat an vielen Orten innerhalb und außerhalb der Veranstaltungsbranche tiefe Spuren hinterlassen. Rundum sehen, hören und erleben wir eine geradezu spürbare Sehnsucht für persönliche Veränderungen am hoffentlichen Ende dieser belastenden Zeit. Und so haben auch Jessica Ölz und Julia Scherz, die seit 2017 für diesen Bereich hauptverantwortlich waren und sich so fantastisch für alle Künstler*innen eingesetzt haben; entschieden, sich im Herbst aus Wien und der Agenturwelt zurückzuziehen. Gleiches gilt für Bettina Schöll, die nach achteinhalb Jahren das Unternehmen ebenfalls verlässt. Ich bin für ihre Freundschaft und ihren gewaltigen Beitrag zu den Erfolgen der letzten Jahre unendlich dankbar. 

In den letzten 20 Jahren hat sich die Musiklandschaft in Österreich maßgeblich zum Positiven verändert. Wir dürfen selbstbewusst feststellen, dass wir unseren Teil dazu beigetragen haben. Anders als damals gibt es heute ein mannigfaltiges Angebot – zB auch im Bereich der Live-Agenturen. Wir haben all diese Entwicklungen zum Anlass genommen, unsere Rolle für die Zukunft neu zu hinterfragen und neu zu gestalten. Wir haben uns dabei dazu entschieden, die frei werdenden Stellen nicht nachzubesetzen. Und so traurig mich das Ende dieses langen Kapitels macht, so zuversichtlich sehe ich der Entwicklung auf Label- und Verlagsebene mit der frei werdenden Energie entgegen.

Warum? Schon seit 2016 haben wir den Verlagsbereich sehr gezielt verstärkt und intensiv bearbeitet. Das Resultat dieser Strategie war eine Vervielfachung des Volumens, eine deutliche Internationalisierung und ein starkes Standing bei Autor*innen und Partner*innen im In- und Ausland. Wir können zudem auf eine Vielzahl an spektakulären Sync-Platzierungen verweisen, die gleichzeitig noch viel Fantasie für mehr lassen.

Unser Label ist weit über die Grenzen hinaus zu einer maßgeblichen Marke für hochwertige Musik aus Österreich geworden. Zuletzt haben My Ugly Clementine den prestigeträchtigen IMPALA Award für das European Independent Album Of The Year gewonnen, mehrere Alben historisch hohe Chartsplatzierungen erreicht und ist das internationale Interesse an unseren Veröffentlichungen noch einmal merkbar gestiegen. Diese Entwicklungen sind Chance und Auftrag für die nächste Dekade in der Geschichte dieses Unternehmens.“

 

Die mehr als 150 ausstehenden Shows aus dem Ink Music-Portfolio, die bis weit ins Jahr 2022 reichen, werden noch wie gewohnt von der Agentur abgewickelt. Parallel laufen die Vorbereitungen auf einen fließenden Übergang; mit und für die zahlreichen Künstler*innen wird aktuell an Setups für die Zukunft gebaut. Mit den meisten von ihnen wird es auch künftig eine enge Partnerschaft geben. Nicht zuletzt, weil das Unternehmen mit der aktuellen Neuausrichtung auch die Service-Komponente ausweitet und sein Angebot zum Beispiel um einen  Fulfillment Dienst ergänzt.

Ink Music hatte seit 2001 ein weitreichendes Angebot aufgebaut und sich als Label, Verlag, Agentur, Veranstalter und Management mit einem allumfassenden Blick auf die Weiterentwicklung der betreuten Künstler*innen etabliert. Historisch haben Namen wie Bilderbuch, Ja, Panik, Garish, Clara Luzia, Yasmo & die Klangkantine, Ezra Furman oder Sohn hier ihre entscheidenden Entwicklungsschritte vollzogen; aktuell zählen etwa jüngste Veröffentlichungen von My Ugly Clementine, Sharktank, Mira Lu Kovacs, Oehl, Lou Asril oder Kerosin95 zu den Highlights.

An dieser Perspektive soll sich  auch mit der neuen Ausrichtung nichts Wesentliches ändern: Schon in den nächsten Wochen erscheinen etwa neue Produktionen von 5K HD und Leyya.

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