Die 90er. Das Jahrzehnt von Plastikpop und Boybands, die Jahre von Grunge, Alternative Rock und deutschem HipHop; die Hochblüte von Trip-Hop und Britpop. Kaum eine andere Zeit war popkulturell so extrem, vielfältig und fruchtbar wie die letzten Jahre vor dem Millennium. Allein das Erwähnen von Stadtnamen bringt dem Musikconnaisseur ganze Weltbilder in den Kopf: Bristol! Detroit! Manchester! Seattle!

Die musikalische Sozialisierung erfolgte plötzlich großflächig über das Fernsehen (MTV war auch erster Nachrichtenübermittler von Kurt Cobains Tod), die CD erlebte ihren größten Boom und den Anfang ihres Endes mit Napster. Den schrillbunten Farben und Frisuren der 80er wurde eklektischer Minimalismus genauso entgegengeschleudert wie die Smileys der Rave-Welle oder das Holzfäller-Outfit der Grunge-Jünger.

Die 90er waren eine Zeit, als Musik noch auf CDs gekauft wurde, Mobiltelefone etwas in Ziegelsteingröße für reiche Geschäftsleute war, und das Internet bestenfalls über eine langsame Telefonleitung mühsam Textbausteine lieferte.

Das Label schoenwetter Schallplatten befindet die Zeit für reif, diese und viele andere Erinnerungen aufleben zu lassen. Dem erfolgreichen Sampler „Death To The 80s“ (erschien im Jahr 2009) folgt nunmehr „Death To The 90s“. 17 Songs als prädestinierte Gedächtnisstützen, Vergangenheitsbewältigungshilfen oder Zeitgeist-Reminder . In der unendlich tiefen Schatzkiste gegraben haben internationale Gäste wie NADA SURF, HAIGHT-ASHBURY, CANNIBAL KOFFER oder UTAH MOON genauso wie nationale (MAURACHER mit Unterstützung von SONIA SAWOFF, FRED SCHREIBER, I AM CEREALS), Scenesters aus Wien (LUISE POP, ELOUI, PILOTS), und Graz (VIECH). Dazu kommt Nachwuchs aus dem eigenen Label-Lager (LIKEWISE) ebenso wie traditionelle Freunde des Hauses wie IAN FISHER, BERNHARD EDER oder THE NINTENDOS.

Sie alle nehmen ein Stück Popgeschichte zur Hand und kleiden es zeitversetzt in die Gegenwart neu ein. Natürlich hätte man mindestens eine Sechsfach-CD mit originellen Titeln aus den 90ern zusammenstellen können. Wer nicht genug davon kriegt: Präsentiert wird die Compilation zu gegebenem Anlass bei einer „Death To The 90s“-Party anlässlich des elfjährigen Bestehens von ink music und dem dazugehörigen „Bday Bash“ im B72 am Donnerstag, den 5. Juli (Eintritt frei).

Das Cover-Artwork wurde wie schon beim Vorgänger im Zuge eines in der ink.friends-Community ausgeschriebenen Wettbewerbs gesucht und gefunden. Songwriter Bernhard Eder schmiss sich dafür ins kalte Wasser, um es vom legendären „Nevermind“-Cover inspiriert mit den Fotografen Tina Terras und Michael Walter (1000literfotos.de) umzusetzen.

DIVERSE INTERPRETEN : „DEATH TO THE 90s“ (27.07.2012)
Tracklist
1 – FRED SCHREIBER – Wonderwall (Oasis)
2 – LUISE POP – Fast And Frightening (L7)
3 – VIECH – U Can´t Touch This (MC Hammer)
4 – CANNIBAL KOFFER – No Diggity (Blackstreet)
5 – PILOTS – Brown Sugar (D´Angelo)
6 – I AM CEREALS – Sour Time (Portishead)
7 – LIKEWISE – Walking On The Milky Way (OMD)
8 – NADA SURF – Enjoy The Silence (Depeche Mode)
9 – BERNHARD EDER – Tonight, Tonight (Smashing Pumpkins)
10 – MARTIN PHILADELPHY – Glycerine (Bush)
11 – ELOUI – I Only Said (My Bloody Valentine)
12 – IAN FISHER – I Will Always Love You (Whitney Houston)
13 – UTAH MOON – A Long December (Counting Crows)
14 – MARKUS & LUKAS – Always (Erasure)
15 – HAIGHT-ASHBURY – Smells Like Teen Spirit (Nirvana)
16 – MAURACHER & SONIA SAWOFF – Inside (Stiltskin)
17 – THE NINTENDOS – Around The World (Daft Punk)

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