Hat sich mein Geschmack nun also wirklich verschoben? Kann ich mit den wütenden jungen und alten Männern nicht mehr soviel anfangen oder hab ich einfach nur erkannt, dass auch, oberflächlich betrachtet, Frauen, die auf leisen Schuhen daher kommen, sehr intensive und gute Musik machen können? Letztlich auch egal und vielleicht ist es nur ein Zufall, dass meine derzeitigen drei Lieblingsalben von Sängerinen kommen, die ihren ersten Longplayer präsentieren.

El Perro Del Mar – Look! It´s El Perro Del Mar!

Weder kommt diese junge Frau namens Sarah Assbring aus Spanien (Schweden eigentlich) noch hat sie eine besondere Vorliebe für Hunde. Namensgebend war nur ein anscheinend kathasisches Erlebnis an der spanischen Küste. Sie saß da so rum und plötzlich war da ein kleiner Hund, der fortan immer hinter ihr her lief. Das wars. Wenns wirklich nicht mehr braucht um solch schöne und zerbrechliche Musik zu machen, sollten wir uns alle mal an diesen Strand begeben.
Hier werden einfach nur Süßigkeiten verlangt („Candy“) oder es wird aufgefordert doch endlich rüberzukommen zur „Party“ („I just wanna be a part of you / come on over baby, there´s a party goin´ on“) und auch die Hymne an den kleinen Hund darf nicht fehlen.
Selbst die Abschlussnummer, die Anfangs noch, im vergleich zu den anderen Songs, recht beschwingt daher kommt und die Akustikgitarre mal hinten anstehen lässt, hat einen Haken: „Here comes that lonely feeling“

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MP3: Party

Sol Seppy – The Bells of 1 2

Sol Seppy, im echten Leben nennt sie sich kaum aussprechbar Sophie Michalitsianos hat auch ein, vom künstlerischen her, schlechtes Erlebnis gemacht. Bei den Arbeiten zu ihrem ersten Album, ging eines Tages ihr Studio, mit allen Songskizzen, Bändern und Equipment in Flammen auf. Vielleicht war das gut so, denn vielleicht hätte das Album, jetzt wo es fertig ist nicht so (gut) geklungen wie jetzt.
Auch hier geht es die meiste Zeit über sehr ruhig zu. Jedoch steht mehr das Piano im Vordergrund und auch elektronische Einflüsse passen sich sehr gut an die Songs an. Ob man das jetzt als Balladen, introspektive Sinnsuchung oder einfach nur als schöne Musik bezeichnet ist relativ egal. Man kann sich einfach rausnehmen was man will. Kein Zwang, alles ist möglich. Was auch die einzig wirklich laute Nummer, nämlich „Move“, sehr gut klarstellt.
„Hello my name is human and i come from love“

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MP3: Move

Camera Obscura – Let´s get out of this Country

Schon etwas älter ist dieses Album hier. Und es ist auch gar kein Debüt. Was aber nichts macht, denn für mich ist es eins und passt einfach zu gut in diese Reihe. Auch wenn hier eine ganze Band schon zum dritten Mal zu Gange ist. Woher so manche Musikjournalisten die Vergleiche zu Belle & Sebastian aber nehmen weiß ich nicht. Aber sollte der Vergleich für gute Musik, getragen von einer großen Band, die meist nur leise Töne spuckt und auch noch schöne Lyrics oben draufsetzt, stehen, dann haben diese Musikjournalisten recht.
„What will i do, will it always be you / i hope and i pray, you leave me one day“
Das hoff ich jetzt einfach mal nicht und werde nach den anderen beiden Alben, die dem vorgegangen sind, Ausschau halten. Obwohl es ja eigentlich, wie gesagt, ein Debüt ist.

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