Chicago hat zwar beim Versuch, die Olympischen Spiele in die Stadt zuholen, kläglich versagt, dafür hat die Stadt einen frisch gekürtenFriedensnobelpreisträger zum Sohn. Und Ezra Furman. Der Mittzwanzigerist mittlerweile allerdings ins New Yorker Exil übersiedelt und mimt„The Worm In The Apple“.  Mit „Take Off Your Sunglasses“ eroberte er imSommer aber auch schon die Herzen der Alpenrepublik im Sturm – dieMundharmonika hatte ihn geblasen.

Ezra Furman packt denklassischen amerikanischen Songwriter-Folk dort aus, wo ihn Bob Dylanirgendwann vor langer Zeit liegen gelassen hat. Auf dem Weg über denOzean muss er noch den Violent Femmes begegnet sein. Dann hat er wohlnoch rasch die Sonnenbrillen der Blues Brothers geklaut und schließlichmit Brian Deck (dem Produzenten u.a. von Modest Mouse und Iron &Wine) einen kongenialen Partner getroffen, der das vorliegende Album„Inside The Human Body“ in Form gegossen hat.

Mit vollemKaracho paart Ezra Furman mit seinen Harpoons den Ernst des Lebens mitder großen Portion Ironie, die sich wohl nur beim Versuch derBewältigung selbigen Ernstes einstellt. Seine besten Sachen, sagt er,entstehen dann, wenn Ärger und Freude aufeinander treffen – das sei einwahrhaft „tödlicher Cocktail“. Und wie es scheint, wird er ihm vomLeben recht oft gemixt.

Das erklärt vielleicht auch EzrasErscheinungsbild – frech, gerissen, aufgeweckt, aber auch dick umrahmtvon neckischer Schüchternheit. Ein Adam Green müsste vor Neiderblassen, eine Kirsten Dunst eigentlich längst „in love“ sein – wobeimit dieser Dame ist das so eine Sache. Seine spontane Ode an dieSchauspielerin geistert durch die weite Welt des Internet wie einGespenst zu Halloween. Da eignet sich der Veröffentlichungstermin(30.10. / schoenwetter) ja prächtig…

„Inside The Human Body“ im Greiszler bestellen
Ezra Furman @ myspace

Links