Das Subgenre Musikfilm hat sich im Zeitalter von Youtube und aus der Not der sich verändernden Marktbedingungen heraus neu erfunden und definiert. Beispielhaft zeigt das Festivalprogramm eine neuartige Symbiose der Kunstformen – weg vom klassischen Videoclip, aber genauso entfernt von einer klassischen Musikdokumentation. Dieses teils neuinterpretierte Format fungiert als zentraler Mittelpunkt von Programm, Diskussionen und Vernetzung.

Vincent Moon, seines Zeichens Erfinder des berühmt gewordenen Blogotheque-Formats, hat so mit der dänischen Band Efterklang das Stimmungsbild „An Island“ gezeichnet. Der eigentlich als Kriegsfotograf bekannte Seamus Murphy hat PJ Harveys Konzeptalbum „Let England Shake“ ebenso konzeptionell bebildert.

Utopia Ltd.Das Dokumentationsformat kommt beispielgebend mit „Look At What The Light Did Now“ (über die Entstehungsgeschichte von Feists Album „The Reminder“) und „Utopia Ltd.“ (der Film über die deutsche Punkband 1000 Robota eröffnete bei der Berlinale die „Perspektive Deutsches Kino“) sowie dem isländischen Szenedokument „Backyard“ (Gewinner des Publikumspreises beim Kopenhagener Dokumentarfilmfestival CPH:DOX 2010) zur Geltung.

Scenes From The SuburbsUnd noch eine dritte Säule wird beleuchtet: Film als erweiterte Ausdrucks- und Entfaltungsmöglichkeit für Musiker, wie in Noah And The Whales „The First Days Of Spring“und Arcade Fires mit Spike Jonze umgesetzten „Scenes From The Suburbs“ (der Eröffnungsfilm des Festivals feiert bei der Poolinale seine Österreich-Premiere). Für die beiden Kurzfilme zeichnen erfolgreiche Musiker verantwortlich, die ihrem Hauptwerk jeweils auch eine Visualisierung folgen ließen.

Freitag und Samstag stehen die Screenings der genannten Filme im Top Kino im Mittelpunkt, den Rahmen bilden Netzwerkveranstaltungen und Parties: Festivalpassinhaber haben freien Eintritt zum TBA Love Club (Freitag, Badeschiff) bzw zur Poolinale Party (Samstag, philiale im Gartenbaukino). Den Abschluss des Festivals bildet das „They Shoot Music Videobrunch“, bei dem die filmischen Wiener Musikbeobachter They Shoot Music Don´t They Höhepunkte aus mehr als 200 Sessions mit internationalen Musikern zum Frühstücksmenü servieren.

Veranstaltet wird das Festival von der letztes Jahr gegründeten Agentur Swimming Pool, die sich als Sync & Licensing-Unternehmen auch neben dem Festival intensiv mit der engen Verknüpfung der Film- und Musikszenerie auseinandersetzt. Das detaillierte Festivalprogramm ist unter www.poolinale.at einsehbar.

Aktuelle News zum Festival gibt es auch laufend über Twitter (/poolinale) und facebook (/poolinale). Programmänderungen vorbehalten.

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